Schon am Donnerstag fuhr ich an die Saale, um den Fischen etwas zu fressen zu geben. Vorher musste ich noch einen Sturmschaden auf dem Weg beseitigen. Gut, dass ich immer die Zugsäge im Kofferraum habe. Sie war mir eine große Hilfe, den umgestürzten Baum auf dem Waldweg halbwegs aus der Fahrspur zu bewegen. Diesmal sage ich – nur gut, dass ich Hausaufgaben gemacht habe. So konnte ich Freitag nach der Arbeit ohne größere Anstrengung gleich durchfahren. Irgendwie tat mir schon einiges weh und ich hatte Muskelkater von der Aktion am Donnerstag.
Nach dem Abendbrot verging auch nicht mehr viel Zeit und ich fiel auf die Liege. Dann klingelte der Wecker – den Joker rausholen!! – habe ich überhaupt geschlafen?
Nichts war passiert. Nur ein wenig Kraut hatte sich in den Schnüren, die ich so gern straff sehe, verfangen. Die Vögel zwitscherten und ich genoss den heißen Kaffee und die Morgensonne. Zweimal noch habe ich an diesem Pfingstsamstag die Ruten neu ausgelegt. Aber am Tage blieb es ruhig.
In der zweiten Nacht. Dauerton – ein riesiger Döbel. Mir scheint die Welse haben sämtliche kleineren Exemplare aus dem Fluss getilgt. Später ärgerten mich noch weitere Prachtexemplare der Familie Döbel. Auch eine, wiederum monstermäßige, Brasse übernahm einen Teil der Protagonistenrollen. So schlief ich am Sonntag aus und genoss meine aufgebacken Brötchen vom Hennig Bäcker. Zwei kalte Bratwürste schmeckten mir zum Mittag sehr gut und ich wurde ein wenig müde. Was jetzt kommt kennen sicher einige. Schnell übernahm das Unterbewusstsein die Kontrolle, als ich die Augen schloss. Mittagsschlaf!!! Ich träumte wahrscheinlich von einem Unfall auf Arbeit, denn ich hörte Sirenen. Sie kamen immer näher. Plötzlich gingen die einzelnen Töne in einen markdurchdringenden Dauerton über. WAS? Wer? wo bin ich? Ich öffnete die Augen und registrierte die schöne Wahrheit. Mein Optonik schrie mich an. Das verschreckte Meta sah mich anschließend drillen und fluchen. Der Fisch war flussabwärts hinter einen im Wasser liegenden kleinen Baum geschwommen. Ich hatte die Watstiefel an und mit der Karpfenrute in der Hand kroch ich unter dem Uferbewuchs durch. Dadurch konnte den Fisch dazu animieren, wieder Richtung Flussmitte zu schwimmen. Nach wiederholtem Angriff des Uferbewuchses auf meine Äußerlichkeiten war es dann vorbei. Der Fisch machte Bekanntschaft mit der Matte.
Der Rest der Pfingstsession verlief ohne weitere Aktivitäten. Hätte ich gewusst, dass das meine letzte Session im Jahr sein würde, ich hätte noch mehr genossen. So blieb nur die Erinnerung!!
Gruß Mario
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